Die größte Deutsche Schulschachmeisterschaft fand in diesem Jahr in Friedrichroda (THÜ) statt. 70 Grundschulteams aus dem gesamten Bundesgebiet fanden sich dort zusammen, um die Besten zu finden. Ganze 378 Erst- bis Viertklässler kämpften dabei um den begehrten Pokal.
Unsere vier Vertreter aus NRW konnten sich bei diesem großen Turnier gut gegen ihre Konkurrenten behaupten und landeten durchweg in der oberen Tabellenhälfte.
Mit Glücksteinen zum Sieg
Besonders erwähnenswert ist hierbei der Erfolg von (v.l.) Asger Danielsen, Shayan Nourzad,Trainer Zoltán Nagy, Haode Yin, Anton Schäfer und Robert Prieb die in Thüringen erneut an ihre Leistungen unserer Landesmeisterschaft anknüpfen konnten und sich so die Krone sicherten. Ein besonderer taktischer Coup gelang dabei wohl dem Trainer Zoltán Nagy, der nach einer Niederlage schnell einige beruhigende Glückssteine aus dem Ärmel zauberte und sein Team so zurück auf die Siegesstraße brachte. (Mehr siehe Bericht der NW)
Am Ende stand die Lutherschule Paderborn vor der Grundschule Naunhof aus Sachsen und der Staatlichen Grundschule „Otto Dix“ aus Gera (Thüringen) auf dem Treppchen. Herzlichen Glückwunsch!
Ausführliche Ergebnisse und Fotos finden sich auf der Turnierseite, ein Zeitungsbericht über die Lutherschule bei der Neuen Westfälischen.
Neben den Mannschaftssiegern verdienen auch einige Einzelleistungen eine besondere Erwähnung. Die 664 Spieler haben über 2500 Partien gespielt und jede Runde fast 9000 Figuren bewegt. Einige hatten dabei mehr Erfolg, andere weniger.
Selbst die kürzest mögliche Partie wurde gespielt, wie der nebenstehende Schnappschuss beweist. Aber immer ging es fair und friedlich zu, da waren sich alle Schiedsrichter im Nachhinein einig. Besonders beeindruckt zeigte sich Andreas Junk, der als Schiedsrichter in der WK IV tätig war, von der sportlichen Haltung des jungen Bielefelders Linus Gernhuber, der auf eine spielentscheidende Regelauslegung zu seinen Gunsten verzichtete.
Es wurden in allen WKen Brettpreise vergeben, jeweils der beste Spieler an jedem Brett erhielt einen Sonderpokal. Bei den Mädchen gingen alle vier Auszeichnungen an die Spielerinnen vom Humboldt-Gymnasium. Dabei fällt auf, das die Düsseldorferinnen zusammen nur einen halben Brettpunkt abgaben.
143 Schulmannschaften mit 664 Schülern zwischen 7 und 17 Jahren und gut 200 erwachsenen Begleitern machten sich am Freitag auf den Weg nach Kamen. In der dortigen Stadthalle wurden die NRW-Schulmeister in 5 Wettkampfklassen (WK II-IV,Grundschulen und Mädchen) ermittelt. Angemeldet waren sogar 156 Teams, aber aufgrund der aktuellen Grippewelle mussten 13 Mannschaften kurzfristig absagen.
Dennoch bot sich den Anwesenden ein atemberaubendes Panorama, so viele Schachspieler an einem Ort haben die meisten zu ihren Lebzeiten noch nicht gesehen. Einige ältere Schulschachaktivisten fühlten sich an den Mephisto-Schulschachcup in der Kölner Messehalle erinnert. Unter großem Sponsoreneinsatz, bundesweiter Werbung und dem medienwirksamen Auftritt u.a. von Garry Kasparow wurden 1998 und 99 jeweils über 1000 Schüler an die Bretter bewegt.
Das diesjährige Megaevent hatte weit weniger Rückenwind und entstand eigentlich aus der Not heraus. Auslöser war Ende Mai 2015 ein weithin kaum beachteter Entschluss im Düsseldorfer Sportministerium. Alle Sportarten, die nicht im „Jugend trainiert für Olympia“-Bundesfinale in Berlin vertreten waren, wurden vom Schulsport-Wettkampfbereich A nach C verlegt. Diese unscheinbare Entscheidung bedeutete die Streichung aller finanziellen Zuschüsse für überregionale Wettkämpfe auf Regierungsbezirks- und Landesebene in der Größenordnung von jährlich etwa 9000 Euro. Viel verheerender als die Streichung dieser Zuschüsse für Fahrt- und Turnierkosten war allerdings das damit verbundene Signal an die Schulsportausschüsse in den Städten und Kreisen: Wenn es keine überregionalen Wettkämpfe mehr gibt, braucht es ja auch keine Kreismeisterschaften mehr. Schon nahmen einige Kreise Schach aus dem Wettkampfprogramm. Damit drohte das Aus für eine der bis dahin Top-10 Schulsportarten in NRW. Im Schuljahr 2014/15 nahmen dabei noch 659 Schulmannschaften an den Stadt- und Kreismeisterschaften im Schach teil mit seit Jahren steigender Tendenz. Es musste ein klares Zeichen gesetzt werden um die Katastrophe zu verhindern.
Sollten eines Tages mal alle 53 Städte und Kreise ihre Meister ermitteln, könnte man über 250 Teams zum Finale begrüßen mit weit über 1000 Spielern.
Dieses Zeichen setzte die Schachjugend NRW. Sie kratzte aus Eigenmitteln 4000 Euro zusammen und beschloss unter eigener Regie ein Landesfinale für alle fünf Wettkampfklassen auszurichten.
Dabei galt es zunächst einen geeigneten Spielort zu finden, der genügend Spielern Platz bietet, auch noch verkehrsgünstig liegt und bezahlbar ist. Dieser fand sich in der Stadthalle Kamen mit einem Regionalbahnhof in fünf Minuten Entfernung und Autobahnanschluß Kamener Kreuz in alle Himmelsrichtungen. Als viel schwieriger erwies sich die Kontakte in alle Kreisschulsportämter zu knüpfen um diese zu ermutigen weiter Schachwettkämpfe auszuschreiben und die Sieger weiterzumelden. Die Situation vom Schulschach in NRW offenbarte sich dabei als sehr uneinheitlich. Einigen Hochburgen stehen weiße Flecken gegenüber, in die noch keine Schachfigur vorgedrungen zu sein scheint. Zudem werden nicht überall alle Wettkampfklassen ausgespielt. Für die Grundschulen mussten also noch zusätzliche regionale Vorturniere in den Verbänden stattfinden. Alleine daran beteiligten sich über 130 Grundschulteams, von denen schließlich 25 das Ticket nach Kamen lösen durften. Nur die WK Mädchen wurde ohne Qualifikation offen gehalten. In den übrigen Wken mussten sich die Mannschaften über Kreismeisterschaften qualifizieren. Schließlich kamen Mannschaften aus 41 Kreisen und Städten zum Landesfinale zusammen. Sollten eines Tages mal alle 53 Städte und Kreise ihre Meister ermitteln, könnte man über 250 Teams zum Finale begrüßen mit weit über 1000 Spielern. Dieser Wettbewerb hat also genug Potential einmal wieder die Kölner Messehalle zu füllen, vor allem wenn man bedenkt, dass er nur die Spitze eines Eisbergs abbildet.
Die logistische Herausforderung ein Turnier mit über 600 Spielern über die Bühne zu bringen, meisterte die SJNRW mit ihren ehrenamtlichen Helfern vorbildlich. Einen nicht unbedeutenden Anteil trägt jedoch auch die Firma Niggemann, die das komplette Spielmaterial mit elektronischen Uhren kostenlos zur Verfügung stellte.
Natürlich gab es am Ende des Tages auch sportliche Gewinner: WK II: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Bünde WK III: Gymnasium Theodorianum Paderborn WK IV: Leibniz-Gymnasium Dortmund WK GS: Lutherschule Paderborn WK M: Humboldt-Gymnasium Düsseldorf
Die Sieger werden NRW bei den Deutschen Schulmeisterschaften Ende April vertreten.
(Beauftragter für Schulschach, Christian Goldschmidt)
Angemeldet hatten sich 156 Mannschaften aus 41 Städten und Kreisen in NRW. Die Mannschaften haben sich über Stadt- und Kreismeisterschaften sowie regionale Vorausscheidungen qualifiziert. Der aktuellen Grippewelle mussten 13 Teams Tribut zollen und kurzfristig absagen. Dennoch erreichte das Landesfinale mit 143 Teams und 664 Spielern ein Rekordergebnis.
Angemeldet haben sich 156 Mannschaften aus 41 Städten und Kreisen in NRW. Die Mannschaften haben sich über Stadt- und Kreismeisterschaften sowie regionale Vorausscheidungen qualifiziert. Mit ca. 700 Spielern erwarten die Veranstalter von der Schachjugend NRW die teilnehmerstärkste Schachveranstaltung, die es in NRW jemals gegeben hat.
Wir halten euch natürlich hier und auf unserer bekannten Schulschachseite: http://www.schulschach-nrw.de/ auf dem Laufenden!